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Version vom 22. April 2024, 10:57 Uhr
Die Veröffentlichung Ihrer Forschungsdaten kann unter anderem folgende Schritte umfassen: das Sicherstellen der Zugänglichkeit Ihrer Forschungsdaten (zum Beispiel durch die Ablage in einem Repositorium) und der langfristigen Zitierfähigkeit Ihrer Forschungsdaten (unter anderem durch die Vergabe eines persistenten Identifikators, zum Beispiel eines DOI) sowie die Festlegung von Zugriffsrechten und Nachnutzungsbedingungen.
Warum sollte ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?
Die (Open-Access-)Veröffentlichung von Forschungsdaten bietet Ihnen, der Scientific Community und der Allgemeinheit viele Vorteile[1]:
- Ihre Forschungsleistungen werden sichtbarer (unter anderem können Ihre Forschungsdaten bzw. Sie dadurch häufiger zitiert und für Forschungskooperationen angefragt werden),
- Ihre und die Forschungsergebnisse der Scientific Community werden sichtbar, verifizierbar, vergleichbar und nachnutzbar (unter anderem für Meta-Analysen, Replikationsstudien, Re-Analysen mit neuen Forschungsfragen und Forschungsmethoden, Optimierung von Studiendesigns) und dadurch können redundante Datenerhebungen vermieden werden und das Analysepotenzial bestehender Datensätze kann voll ausgeschöpft werden,
- der wissenschaftliche Diskurs und Austausch zwischen Ihnen und anderen Forschenden werden gefördert,
- die gute wissenschaftliche Praxis[2] wird gesichert,
- die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Forschung werden gefördert (unter anderem da Forschungsdaten aus öffentlich geförderter Forschung für die Allgemeinheit offen verfügbar sind),
- nicht replizierbare Forschungsdaten werden gesichert.
Aufgrund dieser Vorteile ist die (Open-Access-)Veröffentlichung von Forschungsdaten bereits Bestandteil von:
- Förderrichtlinien (unter anderem auf nationaler Ebene von der DFG und auf internationaler Ebene von HORIZON Europe)[3],
- Forschungsdatenrichtlinien (Data Policies) von Hochschulen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen sowie Wissenschaftsorganisationen[4],
- Publikationsrichtlinien von wissenschaftlichen Verlagen und Journals[5].
Was ist bei der Veröffentlichung von Forschungsdaten zu beachten?
Neben den Vorgaben von Förderern, Hochschulen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen sowie Verlagen sind im Besonderen rechtliche Vorgaben bei der Veröffentlichung von Forschungsdaten zu berücksichtigen.
Welche rechtlichen Vorgaben habe ich bei der Veröffentlichung meiner Forschungsdaten zu berücksichtigen?
Welche Lizenz wähle ich für meine Forschungsdaten?
Eine Lizenz ist ein vertraglich vereinbartes Nutzungsrecht. Mit einer Lizenz erlaubt die urhebende Person ihrer Vertragspartnerin, ihrem Vertragspartner, ein Werk auf unterschiedliche Arten zu nutzen. Neben kommerziellen Lizenzen gibt es freie Lizenzen, die jeder Person die unentgeltliche Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werks gestatten.[6]
Grundsätzlich steht es Ihnen als Urheber:in bzw. Rechtinhaber:in der Forschungsdaten frei, welche Lizenz Sie für Ihre Forschungsdaten vergeben möchten – wenn denn andere übergeordnete Gründe wie unter anderem Datenschutzrechte oder Vorgaben in den Förderrichtlinien nicht gegen die selbstgewählte Lizenz sprechen.
Eine wichtige Frage bei der Lizenzvergabe ist, welches Interesse Sie mit der Publikation der Forschungsdaten verfolgen bzw. welche Nutzungsrechte Sie für Ihre Forschungsdaten vergeben möchten.
Viele nationale und internationale Forschungsförderer und (außer-)universitäre Forschungseinrichtungen empfehlen die Vergabe möglichst offener Lizenzen[7]. Häufig verwendete offene Lizenzen sind: Creative Commons (CC) (für Texte, Abbildungen und Daten geeignet), Community Data License Agreement (für Daten konzipiert), Open Data Commons (ODC) (für Datenbanken konzipiert) sowie GNU General Public License (GPL) (für Software) konzipiert.
Lizenzen für Forschungsdaten
In Anlehnung an unter anderem die DFG und EU-Kommission[8] wird die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen für Forschungsdaten empfohlen, da diese einige Vorteile für Sie als Urheber:in sowie für Dritte als (nach-)nutzende Personen der Daten bieten.
CC-Lizenzen:
- sind für Text- und Datenpublikationen geeignet,
- haben keine Auswirkungen auf das Urheberrecht an den Daten,
- decken als standardisierte Nutzungsverträge die häufigsten Nutzungsszenarien und -bedingungen ab und geben so sowohl der bereitstellenden als auch der nachnutzenden Person Rechtssicherheit,
- übertragen keine ausschließlichen Verwertungsrechte,
- sind international verbreitet und mit einer Vielzahl von Rechtsordnungen kompatibel,
- sind maschinell lesbar,
- steigern die Sichtbarkeit, Nachnutzbarkeit und Nachnutzung der Daten.[9]
CC-Lizenzen basieren auf einem modularen System. Es existieren vier Module. Jedes Modul ist mit einem Piktogramm versehen. CC dient dabei der Identifikation des Lizenzsystems. Folgende Module lassen sich unterscheiden[10]:
BY: Namensnennung/Attribution: Mit Vergabe dieses Lizenz-Moduls darf das Werk vervielfältigt, verbreitet, ausgestellt, aufgeführt und verändert werden, solange die Autorin, der Autor oder die Lizenzgeberin, der Lizenzgeber in der angegebenen Weise zitiert wird. Soweit dies technisch möglich ist, sollte ein Hyperlink auf das Originalwerk sowie auf die CC-Lizenz gesetzt werden.
SA: Weitergabe unter gleichen Bedingungen/Share Alike: Mit Vergabe dieses Lizenz-Moduls darf das Werk vervielfältigt, verbreitet, ausgestellt, aufgeführt und verändert werden, solange für das bearbeitete Werk die gleiche Lizenz vergeben wird, die für das Originalwerk gilt.
NC (EU)[11]: Nicht-kommerziell/Non-commercial: Mit Vergabe dieser Lizenz darf das Werk vervielfältigt, verbreitet, ausgestellt, aufgeführt und verändert werden, solange das bearbeite Werk ausschließlich für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt wird.
ND: Keine Bearbeitung/No Derivatives: Mit Vergabe dieser Lizenz darf das Werk vervielfältigt, verbreitet, ausgestellt und aufgeführt, jedoch nicht verändert werden bzw. das bearbeitete Werk darf nicht weitergegeben werden.
Es lassen sich folgende sechs Lizenzvarianten (Version 4.0) unterscheiden (hier gelistet nach ihrer Offenheit), die diese vier Module unterschiedlich miteinander kombinieren:
CC BY: Namensnennung
CC BY-SA: Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen
CC BY-NC: Namensnennung – Nicht-kommerziell
CC BY-NC-SA: Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen
CC BY-ND[12]: Namensnennung – Keine Bearbeitung
CC BY-NC-ND: Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung
Zudem bietet Creative Commons mit der CC-0-1.0-Lizenz einen Urheberrechtsverzicht an. Unter der CC-0-Lizenz bereitgestellte Inhalte können wie gemeinfreies Material genutzt werden.[13]
Die wichtigsten Lizenzbedingungen der einzelnen CC-Lizenzen werden in den sogenannten Commons Deeds zusammengefasst. Eine detaillierte Übersicht über die CC-Lizenzen, deren License Deeds und darunterliegenden Lizenzverträge findet sich hier.
Dieses webbasierte Tool kann Sie bei der Auswahl einer geeigneten Lizenz für Ihre Forschungsdaten unterstützen.
WICHTIG!
Die CC-BY-4.0-Lizenz etabliert sich zunehmend als Standard für wissenschaftliche Publikationen (sowohl für Forschungsdaten als auch für Textpublikationen).[14]
Je nach Lizenzvariante ergeben sich verschieden Anforderungen an die Nachnutzung. Nicht-lizenzierte urheberrechtlich geschützte Forschungsdaten sind nicht frei verfügbar! Hier ist es erforderlich, bei der Urheberin, dem Urheber der Forschungsdaten anzufragen, ob und wie die Forschungsdaten nachgenutzt werden dürfen.
Oftmals machen Forschungsdatenrepositorien und Datenjournale Vorgaben oder geben Empfehlungen zu den von Ihnen unterstützten Lizenzen. Achten Sie im Besonderen bei Verlagsverträgen darauf, dass diese die Einräumung lediglich nicht ausschließlicher Nutzungsrechte vorsehen. So bleiben Sie als Urheber:in in der Nutzung Ihrer Forschungsdaten frei und beispielsweise Zweitveröffentlichungen sind uneingeschränkt möglich.
Lizenzen für Software
Software benötigt eine gesonderte Lizenz. Die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen ist für Software nicht zu empfehlen.
Hier finden Sie eine Übersicht über von der Open Source Initiative (OSI) empfohlene offene Lizenzen für Software.
Auch das Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software (ifrOSS) hat eine Liste zu offenen Lizenzen für Software erstellt.
Dieses webbasierte Tool kann Sie bei der Auswahl einer geeigneten Lizenz für Ihre Software unterstützen.
Wo kann ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?
Sie können Ihre Forschungsdaten in einem Repositorium oder in einem Datenjournal veröffentlichen[15].
Repositorien
Forschungsdatenrepositorien sind online zugängliche Datenbanken, um digitale Forschungsdaten (sowie weitere digitale Publikationen und Objekte) zu verzeichnen, zu veröffentlichen und zu speichern – und diese so sichtbar und für einen öffentlichen oder beschränkten Nutzer:innenkreis zugänglich und nachnutzbar zu machen.
In einem Forschungsdatenrepositorium werden digitale Forschungsdaten als eigenständiges Objekt, das heißt zeitlich und örtlich unabhängig von einer Textpublikation, veröffentlicht und gespeichert[16].
Arten von Repositorien
Es lassen sich auf Grundlage der fachlichen Ausrichtung und des Betreibers drei Arten von Repositorien unterscheiden[17]:
- Institutionelle Repositorien sind an eine Institution, zum Beispiel an eine Universität oder eine andere wissenschaftliche Einrichtung, angebunden, werden von dieser betrieben und ermöglichen ihren Mitgliedern die Publikation und Speicherung ihrer dort entstehenden Forschungsdaten.
- Fachspezifische Repositorien publizieren und speichern Forschungsdaten einer wissenschaftlichen Fachrichtung oder eines spezifischen Themengebiets. Sie sind institutionsübergreifend.
- Fächerübergreifende/generische Repositorien publizieren und speichern Forschungsdaten unterschiedlichster wissenschaftlicher Fachrichtungen. Sie sind institutionsübergreifend.
Wie finde ich ein für meine Forschungsdaten geeignetes Repositorium?
Es gibt einige webbasierte Portale und Verzeichnisse, die Ihnen dabei helfen können, ein geeignetes fachspezifisches oder fächerübergreifendes Repositorium für Ihre Forschungsdaten zu finden.
re3data.org
Das Registry of Research Data Repositories (re3data) ist ein von der DFG gefördertes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Open Science Office am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam, dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, der Bibliothek des Karlsruher Institut für Technologie (KIT), den Purdue University Libraries sowie DataCite zum Aufbau eines webbasierten Registers von Forschungsdatenrepositorien. Re3data.org bietet ein umfassendes Verzeichnis von nationalen und internationalen fachspezifischen und fächerübergreifenden Forschungsdatenrepositorien und verfügt über umfangreiche Such- und Filterfunktionen (siehe Filter Content Types u.a. Raw Data).
RIsources
RIsources ist ein von der DFG gefördertes Informationsportal zu wissenschaftlichen Forschungsdateninfrastrukturen. Neben anderen Ressourcen und Dienstleistungen zur unter anderem Planung und Realisierung von Forschungsvorhaben lassen sich über das Portal auch Forschungsdatenrepositorien in ganz Deutschland finden (siehe Filter Kategorie Forschungsdaten-Repositorien).
DINI
Die Deutsche Netzwerkinitiative für Netzwerkinformationen e.V. (DINI) bietet eine Liste mit nationalen Repositorien. Die Übersicht zeigt zudem an, welches der Repositorien ein DINI-Zertifikat erhalten hat (siehe Filter Typ des Publikationsdienstes Forschungsdaten).
OpenDOAR
Das Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR) ist ein qualitätsgeprüftes globales Verzeichnis für wissenschaftliche Open-Access-Repositorien mit unterschiedlichen Inhaltstypen, so unter anderem mit Forschungsdaten (siehe Filter Content Types Datasets).
ROAR
Das Registry of Open Access Repositories (ROAR) stellt eine Übersicht mit institutionellen, fachspezifischen und fächerübergreifenden Repositorien und Harvestern zur Verfügung (siehe Filter Repository Type Research Data).
Data Cite Commons Repository Finder
Der von DataCite gehostete Repositorienfinder ermöglicht die Suche nach Repositorien im Verzeichnis von re3data.org, die den FAIR-Datenprinzipien entsprechen (siehe Filter Criterias Compliance).
Repositorien Recommender
Der Repositorien Recommender der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden bietet eine Übersicht über einhundert Repositorien, die nach gewünschter Nutzungsart (archivieren, Austausch, nachnutzen, veröffentlichen, sonstiges) sowie Fachbereichen gefiltert werden kann.
FAIRsharing
FAIRsharing ist ein durchsuchbares Portal für Datenbanken, Datenstandards und Data Policies.
Wie wähle ich ein für meine Forschungsdaten geeignetes Repositorium aus?
Neben den Vorgaben von Förderern und Verlagen zu Repositorien, können Sie bei der Auswahl eines für Ihre Forschungsdaten geeigneten Forschungsdatenrepositoriums einige Kriterien[18] berücksichtigen, so unter anderem: ob es ein in Ihrer Scientific Community anerkanntes fachspezifisches Forschungsdatenrepositorium gibt, welche Metadaten vergeben werden bzw. welche (fachspezifischen) Metadatenstandards unterstützt werden, ob das Forschungsdatenrepositorium persistente Identifikatoren für die Daten(-sätze) vergibt (zum Beispiel einen Digital Object Identifier, DOI), welche Zugriffsrechte (open access, restricted access, closed access, Embargofrist) angeboten werden, welche Lizenzen das Forschungsdatenrepositorium unterstützt, ob die Bearbeitung und Versionierung der Daten(-sätze) und Metadaten jederzeit möglich sind, ob die im Forschungsdatenrepositorium abgelegten Forschungsdaten über die gängigen Suchmaschinen gefunden werden können und wie lange und wo die Forschungsdaten aufbewahrt werden.
Diese und weitere Kriterien haben wir für Sie in einer Art Checkliste zusammengefasst, die Sie unter Handreichungen finden und herunterladen können.
Zertifizierung von Repositorien
Es lassen sich drei Zertifizierungsansätze für die Bewertung von (Langzeit-)Archivierungs[19]-Systemen unterscheiden.[20] Diese fokussieren im Besonderen auf die Dokumentation von technischen und organisatorischen Maßnahmen, zum Beispiel die finanzielle und personelle Ausstattung des Repositoriums, die Zitierbarkeit der Forschungsdaten durch die Vergabe persistenter Identifikatoren, die verwendeten Metadaten(-standards), die langfristige Speicherung der Forschungsdaten sowie auf die Klärung der Rechte an den Forschungsdaten.
CoreTrustSeal
Das Data Seal of Approval (DSA) ist 2017 in der gemeinnützigen Organisation CoreTrustSeal aufgegangen; diese vergibt das gleichnamige CoreTrustSeal.
Anhand von 16 Kriterien (unter anderem Zitierbarkeit der Forschungsdaten durch die Vergabe persistenter Identifikatoren, langfristiger Zugriff auf die Forschungsdaten, gebräuchliche Forschungsdatenformate, Klärung der Rechte an den Forschungsdaten) wird die Vertrauenswürdigkeit eines Repositoriums bewertet.
Repositorien beantragen das Qualitätssiegel und haben für den Erhalt die Erfüllung der 16 Qualitätskriterien zu belegen. Die Zertifizierung eines Repositoriums mit dem CoreTrustSeal ist für einen bestimmten Zeitraum gültig, anschließend ist das Siegel neu zu beantragen.
Eine Liste CoreTrustSeal zertifizierter Repositorien findet sich hier.
nestor-Siegel
Das nestor-Siegel für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive wird von nestor, dem Kompetenznetzwerk für die Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Ressourcen, vergeben und basiert auf den durch die DIN-Norm 31644 Information und Dokumentation – Kriterien für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive festgelegten Kriterien.
Anhand von 34 Kriterien (unter anderem Zitierbarkeit der Forschungsdaten durch die Vergabe persistenter Identifikatoren, langfristiger Zugriff auf die Forschungsdaten, Datenqualität, Klärung der Rechte an den Forschungsdaten) wird die Vertrauenswürdigkeit eines Repositoriums bewertet.
Für den Erhalt des Qualitätssiegels hat nestor ein Verfahren zur erweiterten Selbstevaluierung entwickelt. Anschließend an diese Selbstevaluation durch das Repositorium erfolgt eine Begutachtung durch unabhängige nestor-Gutachter:innen. Die Zertifizierung eines Repositoriums mit dem nestor-Siegel ist auf unbestimmte Zeit gültig.
Hier findet sich ein Kurzüberblick zum Zertifizierungsverfahren. Weiterführende Informationen sind zudem in den Erläuterungen zum nestor-Siegel für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive enthalten.
Eine Liste mit Repositorien, die das nestor-Siegel tragen findet sich hier.
ISO 16363:2012
Die internationale Norm ISO 16363:2012 Space Data and Information Transfer Systems – Audit and Certification of Trustworthy Digital Repositories empfiehlt ein Vorgehen für die Bewertung der Vertrauenswürdigkeit von digitalen Repositorien und kann als Basis für eine Zertifizierung von Repositorien genutzt werden.[21] Zurzeit wird die internationale Norm ISO/DIES 16363 entwickelt, die die Norm ISO 16363:2012 ersetzen wird.[22]
European Framework für Audit and Certification
Diese drei Initiativen, CoreTrustSeal, nestor-Siegel und ISO 16363:2012, haben sich 2010 unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission auf ein europäisches Zertifizierungsverfahren für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive verständigt.[23]
DINI-Zertifikat
Die Deutsche Netzwerkinitiative für Netzwerkinformationen e.V. (DINI) vergibt seit 2004 das DINI-Zertifikat für Open-Access-Publikationsdienste. Das Zertifikat wurde von der DINI-Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren (DINI-AG E-Pub) entwickelt und ist ein wichtiges Instrument zur Standardisierung für Open-Access-Publikationsdienste.
Der dem Zertifikat zugrunde liegende Kriterienkatalog, welcher etwa 70 Mindestanforderungen sowie Empfehlungen in insgesamt acht Kriterienbereichen (Sichtbarkeit des Gesamtangebots, Leitlinien (Policy), Unterstützung für Autor:innen und Herausgeber:innen, rechtliche Aspekte, Informationssicherheit, Erschließung und Schnittstellen, offene Metriken, Langzeitverfügbarkeit, OAI-Schnittstelle)[24] umfasst, ist in Form eines Online-Fragebogens von den Betreibenden eines Open-Access-Publikationsdienstes auszufüllen. Anschließend erfolgt eine Überprüfung der Angaben durch zwei von der Geschäftsstelle benannte Gutachter:innen (i.d.R. rekrutieren sich diese aus den bisher zertifizierten Institutionen). Die Beantragung des DINI-Zertifikats ist kostenpflichtig. Das Zertifikat wird alle drei Jahre aktualisiert.[25]
Hier finden Sie eine Liste mit Publikationsdiensten, die das DINI-Zertifikat erhalten haben.
Grundsätzlich wird das DINI-Zertifikat an einzelne Open-Access-Publikationsdienste vergeben, Antragstellende sind folglich in der Regel Betreibende eines Open-Access-Repositoriums oder einer Open-Access-Zeitschrift. Die technischen Komponenten für viele Repositorien und Zeitschriften werden jedoch oftmals durch Hosting-Dienste bereitgestellt, die jeweils mehrere gleichartige Dienste betreuen. Hosting-Dienste können sich seit 2013 in einem vorgeschalteten Prozess bestätigen lassen, dass bestimmte Mindestanforderungen aus dem Kriterienkatalog für alle von ihnen betreuten Dienste erfüllt sind (DINI-ready).[26]
Hier finden Sie eine Liste mit für das DINI-Zertifikat 2022 DINI-ready evaluierten Hosting-Anbietern.
Weitere Ansätze zur Qualitätssicherung und Zertifizierung
Neben diesen Zertifizierungsansätzen ist die Plan-S-Initiative für Open-Access-Publikationen hervorzuheben, die von der cOAlition S, einem internationalen Konsortium von Organisationen, unterstützt wird.
Der Plan-S formuliert Prinzipien bzw. Qualitätskriterien für Open-Access-Journale, -Plattformen und -Repositorien sowie Guidelines für deren Implementierung. Diese können als Basis für eine Selbstevaluation genommen werden (siehe unter anderem das fächerübergreifende Datenrepositorium Zenodo, welches auf Basis der Plan-S-Prinzipien eine Selbstevaluation durchführt[27]). Die Kriterien umfassen unter anderem die Vergabe von persistenten Identifikatoren für alle abgelegten Versionen einer (Text- oder Daten-)Veröffentlichung sowie von qualitativ hochwertigen Metadaten, die unter einer CC0-Lizenz zu veröffentlichen sind, maschinenlesbare Informationen über den Open-Access-Status und die für die Veröffentlichung vergebene Lizenz in einem nicht-proprietären Standardformat. Im Detail können Sie die Prinzipien hier (unter „Requirements for Open Access Repositories“) nachlesen
Datenjournale
In Datenjournalen werden Artikel veröffentlicht, die Datensätze dokumentieren und beschreiben (unter anderem Datenerhebung, Charakteristik, Anwendungs- und Nachnutzungsmöglichkeiten), diese jedoch nicht interpretieren. Datenjournale können sowohl Open-Access- als auch Closed-Access-Zeitschriften sein.
Die Artikel in Datenjournalen, die Data Paper, werden mit einem persistenten Identifikator, zum Beispiel DOI, versehen. Dadurch dient das Data Paper als zitierbare Quelle für den Datensatz. Die im Artikel dokumentierten und beschriebenen Daten werden in der Regel in einem Forschungsdatenrepositorium veröffentlicht, erhalten hier einen persistenten Identifikator, zum Beispiel DOI, und werden mit dem Datenjournal-Artikel verlinkt.
Die in einem Datenjournal veröffentlichten Artikel durchlaufen in der Regel ein Peer-Review-Verfahren, ein von Fachexpert:innen geführtes Begutachtungsverfahren, das die Qualität und Nachvollziehbarkeit der Data Paper sowie der Daten sichern soll. Hierfür wird unter anderem geprüft, ob Erhebungs- und Auswertungsmethoden ausreichend detailliert beschrieben sind, so dass andere Forschende die Forschungsdaten nachnutzen können.
Zu in einem Forschungsdatenrepositorium veröffentlichten Daten können folglich unterschiedliche Textpublikationen gehören: ein Artikel in einem Datajournal, der die Daten ausführlich beschreibt, jedoch nicht interpretiert, oder eine Textpublikation in einem „klassischen“ Fachjournal, die die Daten schwerpunktmäßig interpretiert.
Hier finden Sie eine von forschungsdaten.org. erstellte Liste mit fachspezifischen und fächerübergreifenden Datenjournalen. Eine weitere Liste findet sich hier.
Ergänzend zu allgemeinen Themen entstehen auf forschungsdaten.info Sammlungen fachspezifischer bzw. wissenschaftsbereichsspezifischer Eindrücke und Empfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten; hier finden sich auch Empfehlungen für Datenjournale.
WICHTIG!
Liegt der Datensatz in einem Repositorium und ist mit einem persistenten Identifikator gekennzeichnet, wird empfohlen, den Datensatz über diesen Identifikator, und nicht über den des Data Paper, zu zitieren.
Persistente Identifikation
Ein persistenter Identifikator (PID), eine Art Identifikationsnummer, dient der dauerhaften und eindeutigen Referenzierung einer digitalen Ressource (beispielsweise digitaler Forschungsdaten). Diese kann folglich auch im Falle einer Änderung des Ziels dieser Ressource, in den meisten Fällen der URL, dauerhaft gefunden und eindeutig referenziert und zitiert werden. Persistenten Identifikatoren sind zentral für die dauerhafte Identifizier-, Auffind- und Referenzierbarkeit von Forschungsdaten sowie für die Anerkennung von Forschungsdatenveröffentlichungen als eigenständige wissenschaftliche Leistungen.
Für digitale Ressourcen wie wissenschaftliche Text- und Forschungsdatenpublikationen wird der Digital Object Identifier (DOI) am häufigsten genutzt. Das DOI-System ist national und international anerkannt. DOIs werden von der doi Foundation bzw. von anerkannten Registrierungsagenturen vergeben. Für akademische Einrichtungen ist die Vergabe kostenfrei. DOIs bestehen aus einem Präfix, die immer mit 10. beginnen, und einem Suffix, getrennt durch einen Schrägstrich. Wird dem DOI doi.org/ vorangestellt wird daraus ein Link.
Hier können Sie über die Angabe der DOI nach digitalen Ressourcen suchen.
WICHTIG!
Veröffentlichen Sie Ihre Forschungsdaten auf einem Forschungsdatenrepositorium oder in einem Datenjournal vergibt das Repositorium bzw. der Verlag in der Regel einen DOI an Ihre Forschungsdaten bzw. an Ihr Data Paper.
Neben persistenten Identifikatoren für digitale Ressourcen existieren auch eindeutige Identifikationsnummern
- für Personen (z.B. die ORCID iD),
- für Institutionen (z.B. das Research Organization Registry, ROR; über die ROR-Search können Sie nach allen ROR-IDs suchen),
- für Konferenzen (z.B. die ConfIDent),
- für Instrumente (PIDINST).
FORTH-BW-Handreichungen
Vergleich generischer Datenjournale
[1] Landwehr, M. (2021, März). Open Access bei Forschungsdaten. open-access-network. https://open-access.network/informieren/open-access-grundlagen/open-access-bei-forschungsdaten, Böker, E. (2023). Forschungsdaten finden. Daten finden und wiederverwenden. forschungsdaten.info. https://forschungsdaten.info/themen/finden-und-nachnutzen/forschungsdaten-finden/, Verbund FDB (2022, 22. Juli). Data Sharing – Gründe zum Teilen. forschungsdaten-bildung.de. https://www.forschungsdaten-bildung.de/data-sharing.
[2] Deutsche Forschungsgemeinschaft (o.D.). Kodex. Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (hier im Besonderen die Leitlinie 13: Herstellung von öffentlichem Zugang zu Forschungsergebnissen und Leitlinie 17: Archivierung). https://wissenschaftliche-integritaet.de/kodex/, Deutsche Forschungsgemeinschaft (2021, 21. Dezember). Umgang mit Forschungsdaten. Checkliste für Antragstellende zur Planung und zur Beschreibung des Umgangs mit Forschungsdaten in Forschungsvorhaben. https://www.dfg.de/resource/blob/174732/3c6343eed2054edc0d184edff9786044/forschungsdaten-checkliste-de-data.pdf, Deutsche Forschungsgemeinschaft (2015). Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten. https://www.dfg.de/resource/blob/172112/4ea861510ea369157afb499e96fb359a/leitlinien-forschungsdaten-data.pdf.
[3] Deutsche Forschungsgemeinschaft (o.D.). Forschungsdaten in den Förderprogrammen. https://www.dfg.de/de/grundlagen-rahmenbedingungen/grundlagen-und-prinzipien-der-foerderung/forschungsdaten/forschungsfoerderung, Deutsche Forschungsgemeinschaft (o.D.). Kodex. Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (hier im Besonderen die Leitlinie 13: Herstellung von öffentlichem Zugang zu Forschungsergebnissen). https://wissenschaftliche-integritaet.de/kodex/, Deutsche Forschungsgemeinschaft (o.D.). FAQ: Forschungsdaten. https://www.dfg.de/foerderung/faq/forschungsdaten_faq/index.html, European Commission. Directorate-Generale for Research & Innovation (2017, 21 March). H2020 Programme. Guidelines to the Rules on Open Access to Scientific Publications and Open Access to Research Data in Horizon 2020. h2020-hi-oa-pilot-guide_en.pdf (europa.eu), European Commission (2023, 15 October). Horizon Europe (HORIZON) Programme Guide. programme-guide_horizon_en.pdf (europa.eu).
[4] Eine Übersicht über Data Policies von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Wissenschaftsorganisationen findet sich hier.
[5] Siehe bspw. die Publikationsrichtlinien bzw. die Data Availability Policy der Nature Publishing Group sowie von Public Library of Science (PLOS) ONE.
[6] Böker, E. (2023). Forschungsdaten veröffentlichen. Sichtbarkeit erhöhen – Nachnutzung ermöglichen. forschungsdaten.info. https://forschungsdaten.info/themen/rechte-und-pflichten/forschungsdaten-veroeffentlichen/.
[7] European Commission. Directorate-Generale for Research & Innovation (2017, 21 March). H2020 Programme. Guidelines to the Rules on Open Access to Scientific Publications and Open Access to Research Data in Horizon 2020. h2020-hi-oa-pilot-guide_en.pdf (europa.eu) (im Besonderen ab Seite 5), European Commission (2023, 15 October). Horizon Europe (HORIZON) Programme Guide. programme-guide_horizon_en.pdf (europa.eu) (im Besonderen ab Seite 40).
[8] European Commission. Directorate-Generale for Research & Innovation (2017, 21 March). H2020 Programme. Guidelines to the Rules on Open Access to Scientific Publications and Open Access to Research Data in Horizon 2020. h2020-hi-oa-pilot-guide_en.pdf (europa.eu) (siehe Seite 10), Brettschneider, P. et al. (2021). Offene Lizenzen für Forschungsdaten. Rechtliche Bewertung und Praxistauglichkeit verbreiteter Lizenzmodelle. O-Bib. Das offene Bibliotheksjournal, 8(3), 1-22. https://doi.org/10.5282/o-bib/5749.
[9] Forschungsdaten.info (o.D.): Vorteile von freien Lizenzen. https://forschungsdaten.info/themen/rechte-und-pflichten/forschungsdaten-veroeffentlichen/vorteile-von-freien-lizenzen/, Brettschneider, P. et al. (2021, 24 August). Urheberrecht und Lizenzierung bei Forschungsdaten. https://zenodo.org/record/5243232#.ZGxvbE_P2Uk, Brettschneider, P. (2020, 29. Mai). Daten lizenzieren. https://zenodo.org/record/3865204#.ZGx9QU_P2Uk, Assmann, C. (2023, 11. Februar). Forschungsdaten publizieren, lizenzieren & nachnutzen. [Video]. FDM Thüringen. https://forschungsdaten-thueringen.de/veranstaltung/coffee-lecture-publizieren-lizenzieren-nachnutzen-de.html.
[10] Creative Commons (o.D.). About CC Licenses. https://creativecommons.org/share-your-work/cclicenses/, Humboldt-Universität zu Berlin (o.D.). Kurzüberblick: Lizenzen. https://www.cms.hu-berlin.de/de/dl/dataman/lizenzuebersicht, Open Knowledge Foundation (o.D.). Conformant Licenses. https://opendefinition.org/licenses/, Forschungslizenzen.de (o.D.). Freie Lizenzen. https://forschungslizenzen.de/, Brettschneider, P. (2020, 29. Mai). Daten lizenzieren. https://zenodo.org/record/3865204#.ZGx9QU_P2Uk, Brettschneider, P. et al. (2021). Offene Lizenzen für Forschungsdaten. Rechtliche Bewertung und Praxistauglichkeit verbreiteter Lizenzmodelle. O-Bib. Das offene Bibliotheksjournal, 8(3), 1-22. https://doi.org/10.5282/o-bib/5749.
[11] Bei dieser Lizenz ist nicht eindeutig zu erkennen, wann eine kommerzielle Nutzung vorliegt und die Nutzung für alle ausgeschlossen, die nicht ausschließlich durch den Staat oder durch Spenden finanziert werden. Beispielsweise Plattformen freier Wissensgemeinschaften und wissenschaftliche Plattformen, die sich durch Werbeeinnahmen refinanzieren sowie private und gemeinnützige Bildungs- und Forschungseinrichtungen können unter dieser Lizenz lizenzierte Inhalte in vielen Fällen nicht nutzen oder auf ihren Plattformen einfügen, siehe: Eberhard Karls Universität Tübingen (o.D.). Richtige Lizenzwahl im Open Access. https://uni-tuebingen.de/einrichtungen/universitaetsbibliothek/publizieren-forschen/publizieren/creative-commons/richtige-lizenzwahl-im-open-access/#c1646964. Zudem ist unsicher, ob eine Nachnutzung in drittmittlegeförderten Forschungsvorhaben möglich bleibt, siehe: Brettschneider, Peter et al. (2021): Offene Lizenzen für Forschungsdaten. Rechtliche Bewertung und Praxistauglichkeit verbreiteter Lizenzmodelle. O-Bib. Das offene Bibliotheksjournal, 8(3), 1-22. https://doi.org/10.5282/o-bib/5749.
[12] Diese Lizenz erschwert die Einbindung der Forschungsdaten in andere Datenbanken, siehe: Brettschneider, P. (2020, 29. Mai). Daten lizenzieren. https://zenodo.org/record/3865204#.ZGx9QU_P2Uk.
[13] Bei dieser Lizenzform wird auf alle urheberrechtlichen und verwandten Schutzrechte verzichtet, soweit dies gesetzlich möglich ist, siehe Brettschneider, P. et al. (2021, 24. August). Urheberrecht und Lizenzierung bei Forschungsdaten. https://zenodo.org/record/5243232#.ZGxvbE_P2Uk. Diese Lizenz bietet sich an, wenn unklar ist, ob ein urheberrechtlicher Schutz der Forschungsdaten besteht, zum Beispiel bei Metadaten oder quantitativen Forschungsdaten: Brettschneider, P. (2020, 29. Mai). Daten lizenzieren. https://zenodo.org/record/3865204#.ZGx9QU_P2Uk. Wie die CC-O-1.0-Lizenz nach deutschem Recht auszulegen ist, denn nach deutschem Recht kann das Urheberpersönlichkeitsrecht nicht übertragen oder aufgegeben werden, siehe: Kreutzer, Till (2011): Validity of the Creatve Commons Zero 1.0 Universal Public Domain Dedicaton and its Usability for Bibliographic Metadata from the Perspective of German Copyright Law.
[14] Brettschneider, P. (2020, 29. Mai). Daten lizenzieren. https://zenodo.org/record/3865204#.ZGx9QU_P2Uk, Brettschneider, P. et al. (2021). Offene Lizenzen für Forschungsdaten. Rechtliche Bewertung und Praxistauglichkeit verbreiteter Lizenzmodelle. O-Bib. Das offene Bibliotheksjournal, 8(3), 1-22. https://doi.org/10.5282/o-bib/5749.
[15] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Ihre Forschungsdaten als Datensupplement zu veröffentlichen. Hier dienen die Forschungsdaten der Anreicherung der interpretativen Textpublikation, welche sich auf die Daten bezieht. Die supplementären Daten werden als Anhang zur Textpublikation in Form von Tabellen, Abbildungen oder Angaben zur Methodik publiziert; sie sind also Bestandteil der Textpublikation. Es gibt einige Nachteile dieser Form der Datenveröffentlichung: Werden die Daten auf der gleichen Plattform wie die Textpublikation veröffentlicht, können diese nicht als eigenständiges Objekt gefunden und zitiert werden. Zudem können die Daten nur eingeschränkt mit Metadaten beschrieben werden, da der Umfang des Anhangs begrenzt ist. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass der Zugang zu den Daten durch die Nutzungsbedingungen z.B. des Fachjournals eingeschränkt sein kein (z.B. wenn dieses nicht im Open Access verfügbar ist).
[16] [1] Oft werden die Begriffe „speichern“ und „archivieren“ im Kontext des Forschungsdatenmanagements synonym verwendet. Mauer und Recker (2019) weisen darauf hin, dass Maßnahmen der Speicherung bzw. Sicherung digitaler Objekte primär auf den Erhalt dieser Objekte in definierten Zuständen abzielen, das heißt vor allem den Schutz vor Verlust (durch Zerstörung, Löschung, Beschädigung, Unauffindbarkeit) und vor unberechtigtem Zugriff umfassen. Digitale Archivierung hingegen umfasst neben einem systematischen Vorgehen bei der Speicherung von digitalen Objekten weitere Funktionen, wie Auswahl und Bewertung, Erschließung, Herstellung und Erhalt der Nutzbarkeit sowie die Organisation des Zugriffs auf das Archivgut. Digitale (Langzeit-)Archivierung verfolgt daher zwei sich ergänzende Ziele: die Substanzerhaltung der Dateninhalte, aus denen die digitalen Objekte physikalisch bestehen sowie den Erhalt der dauerhaften Benutzbarkeit und (inhaltlichen) Interpretierbarkeit der digitalen Objekte, u.a. durch die Zusammenstellung aller zum Verständnis der Daten benötigter Informationen, siehe: Mauer, R. & Recker, J. (2019). Data Sharing: Von der Sicherung zur langfristigen Nutzung der Forschungsdaten. In U. Jensen, S. Netscher & K. Weller (Hrsg.), Forschungsdatenmanagement sozialwissenschaftlicher Umfragedaten: Grundlagen und praktische Lösungen für den Umgang mit quantitativen Forschungsdaten (S. 115-133). https://doi.org/10.3224/84742233.08. Den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis folgend sollten Forschungsdaten (in der Regel Rohdaten) für mindestens 10 Jahre "in der eigenen Einrichtung oder in einer fachlich einschlägigen, überregionalen Infrastruktur" gespeichert werden, siehe: Deutsche Forschungsgemeinschaft (2015). Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten. https://www.dfg.de/resource/blob/172112/4ea861510ea369157afb499e96fb359a/leitlinien-forschungsdaten-data.pdf (Leitlinie 3: Langfristige Sicherung) sowie Deutsche Forschungsgemeinschaft (o.D.). Kodex. Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (hier im Besonderen die Leitlinie 13: Herstellung von öffentlichem Zugang zu Forschungsergebnissen und Leitlinie 17: Archivierung). https://wissenschaftliche-integritaet.de/kodex/.
[17] Open-access.network (2022). Repositorien. https://open-access.network/informieren/publizieren/repositorien, forschungsdaten.org (2015, 15. September). Repositorium. https://www.forschungsdaten.org/index.php/Repositorium.
[18] OpenAire (o.D.). How to Find a Trustworthy Repository for Your Data. https://www.openaire.eu/find-trustworthy-data-repository, Pampel, H. et al. (2013). Making Research Data Repositories Visible: The re3data.org Registry. Plos ONE, 8(11). https://journals.plos.org/plosone/article/file?id=10.1371/journal.pone.0078080&type=printable, Sansone, S.-A. et al. (2019). Data Repository Selection: Criteria That Matter. https://osf.io/m2bce , Science Europe (o.D.). Criteria for the Selection of Trustworthy Repositories. https://view.officeapps.live.com/op/view.aspx?src=https%3A%2F%2Fscienceeurope.org%2Fmedia%2Fffkb51ei%2Fse-rdm-template-2-criteria-for-the-selection-of-trustworthy-repositories.docx&wdOrigin=BROWSELINK, Humboldt-Universität zu Berlin (o.D.). Forschungsdatenmanagement. Forschungsdaten teilen. Repositorium finden. https://www.cms.hu-berlin.de/de/dl/dataman/teilen/repositorium, FDM Thüringen (o.D.). Repositorien für Forschungsdaten. https://forschungsdaten-thueringen.de/files/material/Infomaterial/Handreichungen/handreichung_forschungsdatenrepositorien.pdf, Whyte, A. (2015). Where to Keep Research Data. DCC Checklist for Evaluating Data Repositories v.1.1. Digital Curation Centre. http://www.dcc.ac.uk/resources/how-guides-checklists/where-keep-research-data/where-keep-research-data.
[19] Langzeitarchivierung (LZA) meint hier „das systematische Speichern und Erhalten digitaler Bestände über einen nicht festgelegten langen Zeitraum. Langzeitarchivierung umfasst alle Maßnahmen, die die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit digitaler Medien (trägergebundene sowie aus öffentlichen Netzen) auch über technologische Änderungen hinweg dauerhaft gewährleisten“, siehe: https://www.dnb.de/DE/Service/Glossar/_functions/glossar.html?cms_lv2=56736&cms_lv3=775240. Eine zehnjährige Aufbewahrungsfrist der Forschungsdaten hat sich in vielen Disziplinen als Standard etabliert, siehe: https://forschungsdaten.info/themen/veroeffentlichen-und-archivieren/langzeitarchivierung/#:~:text=Was%20bedeutet%20Langzeitarchivierung%3F,der%20Forschungsdaten%20als%20Standard%20etabliert. Weitere Informationen zu Themenbereichen der digitalen Langzeitarchivierung (dLZA) finden sich auf den Webseiten der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) sowie auf den Webseiten der Koordinierungsstelle für dauerhafte Archivierung elektronischer Unterlagen (KOST).
[20] Deutsche Nationalbibliothek (o.D.). Wie wir unsere Bestände erhalten. https://www.dnb.de/DE/Professionell/Erhalten/erhalten_node.html#sprg209698.
[21] ISO (o.D.). ISO 16363:2012 Space Data and Information Transfer Systems. Audit and Certification of Trustworthy Digital Repositories. https://www.iso.org/standard/56510.html.
[22] ISO (o.D.). ISO 16363:2012 Space Data and Information Transfer Systems. Audit and Certification of Trustworthy Digital Repositories. https://www.iso.org/standard/56510.html.
[23] Deutsche Nationalbibliothek (o.D.). Zertifizierung. https://www.dnb.de/EN/Professionell/Erhalten/Zertifizierung/zertifizierung_node.html.
[24] DINI AG Elektronisches Publizieren (2022, September). DINI-Zertifikat für Open-Access-Publikationsdienste 2022. Version 7.0. https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/26023/DINI-Zertifikat_2022_WEB.pdf?sequence=3&isAllowed=y.
[25] Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V. (o.D.). DINI-Zertifikat 2022 für Open-Access-Publikationsdienste. https://dini.de/dienste-projekte/dini-zertifikat.
[26] Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V. (o.D.). DINI-ready: Modularisierung des Zertifizierungsprozesses. https://dini.de/dienste-projekte/dini-zertifikat/dini-ready.
[27] Zenodo (o.D.). Principles. https://about.zenodo.org/principles/.